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Roevenich, Theodor Feld 43, Grab Nr. 112-115

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Die Grabanlage ist mit einem rechteckigen monolithischen Block aus schwarzem Marmor gestaltet. Vor einer fächerförmigen Aussparung erhebt sich aus dem Block ein aus weißem Stein geschlagener Spitzbogen. Darin ein Relief mit der Mutter Maria und dem Leichnam Jesu auf ihren Knien. Davor eine integrierte Pflanzschale mit dem Namenszug der Familie Roevenich. Längs zu dem Grabstein sind paralell zwei steinerne Sarkophage angedeutet auf einer großräumigen grauen Granitfläche.

In dieser überaus repräsentativen Familiengrabanlage für mehrere Gräber wurden Mitglieder der Familie Theodor Roevenich beigesetzt. ­Die Familie hat 1909 die bestehende Tuchfabrik Schiffmann-Kleinertz übernommen. Sie lag am heutigen Tuchmacherweg – heute ist dort ein Seniorenheim der Marienhospital-Stiftung ansässig.

Auch hier zeigen sich sehr deutlich die Verflechtungen der heimischen Tuchindustrie. Ursprünglich stammten die Gebäude aus dem Bestand der Tuchfabrik Franz Heimbach.  Die Fabrik war schon bei seiner Eröffnung mit Dampfbetrieb sowie mit den modernsten Maschinen für Spinnerei, Weberei, Färberei, Walkerei und Appretur eingerichtet. 

Der Tuchfabrikant Alex Kleinertz hatte 1886 den Betrieb aus der Konkursmasse Heimbach für seinen eigene Tuchfabrik Schiffmann-Kleinertz erworben. Als er seine Tätigkeit um 1908 in die alte Webersche Tuchfabrik an der Veybachstraße verlegte, machte sich Theodor Rövenich dort selbständig. Der war damals noch Geschäftsführer der Tuchfabrik Caspar Lückerath in der Spiegelstraße. So war das schon damals: aus Gesellen werden selbstänige Meister und Konkurrenten.

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Nach seinem Tod überließ er die Firma seinen drei unverheirateten Töchtern. Im Januar 1960 kam durch die große Textil-Krise auch für diese Tuchfabrik das Aus. Bereits zum Ende1958 wurde die Produktion eingestellt. 

Die Bundesrepublik Deutschland benutzte die Gebäude als Sanitätsdepot. Die letzte der Töchter, Gertrud Roevenich vermachte das Anwesen der ehemaligen Tuchfabrik der Dechant-Vogt-Stiftung. Um 1990 wurden die Gebäude beseitigt und es entstand an dieser Stelle ein Senioren- und Pflegeheim.

Familie Theodor Roevenich