Die monumentale Gruft der Familie Weber – ein dreiteilig gestaffeltes Grabmonument – wurde 1920 errichtet. Die Betonung durch dorische Säulen und die gewählten Motive entsprechen dem Klassizismus. Im Zentrum befindet sich ein an die Antike erinnerndes Relief: ein vom Genius des Todes ins Jenseits Geführter wird von zwei Frauen betrauert. In der Mitte befindet sich ein Sarkophag mit Schmuckelementen.
Die Webers waren, erkenntlich schon nach ihrem Familiennamen, früher in der Stoffherstellung handwerklich aktiv. Die Dynastie der Euskirchener Familie Weber stammte aus dem Westerwald und war zunächst als Händler mit Tuchwaren tätig. Erst um 1804 wurden sie in Euskirchen ansässig und haben sich dort der Fabrikation zugewandt.
Den Wandel vom Handwerk hin zur Fabrikation können wir heute mit historischen und sozialen Gründen erklären: die traditionelle Bindung der Handwerker an die Zünfte löste sich auf. Die Zunftbindung hatte für eine Aufsplitterung der verschiedenen Herstellungswege des Wollstoffes auf diverse Gewerke gesorgt und wurde zunehmend als Last angesehen. Einheitliche Produktionsabläufe wurden so behindert.
An die Stelle des Handwerks trat nun mit dem technischen Fortschritt der Dampfmaschinen die Fabrikation. Damit wurden Spinn, Walk- und Webmaschinen angetrieben. Vereinzelte Handwerksgewerke wurden überflüssig. Die entstehenden sozialen Verwerfungen in Schlesien sind durch Gerhard Hauptmanns Drama "Die Weber" anschaulich geschildert und sicher vielen bekannt.